DHL Paketkasten vs. ParcelLock
Die Notwendigkeit kundenfreundlich, sicher und zuverlässig Sendungen empfangen zu können, auch wenn man nicht zu Hause ist, haben auch einige der führenden Paketdienste erkannt und entsprechende Produkte auf den Markt gebracht.
Doch funktionieren sie wirklich so zuverlässig, wie die Hersteller sie bewerben?
Und was für Vorteile bieten sie gegenüber einem „normalen“ Paketbriefkasten?
DHL-Paketkasten
DHL hat als führender deutscher Paketzusteller eine eigene Lösung entwickelt: den „DHL Paketkasten“.
Beim Kauf eines DHL Paketkastens erhält der Käufer keinen Schlüssel, sondern einen Chip, mit dem er den Paketkasten öffnen kann.
Die Zusteller von DHL haben ebenfalls einen entsprechenden Chip und können so den Paketkasten öffnen.
Leider hat diese Lösung einen entscheidenden Nachteil:
Nur DHL Boten können den Paketkasten öffnen. Wenn Sie also auch von anderen Paketdiensten Sendungen erhalten, ist der DHL Paketkasten (alleine) nicht die optimale Lösung für Sie.
Dafür ist es mit dem DHL Paketkasten auch unkompliziert möglich, Pakete zu versenden.
Die Abholung wird bequem über die eigene Paketkasten-App beauftragt. Der Paketbote holt die Sendung dann für gewöhnlich am nächsten Tag ab und nimmt sie selbstständig aus dem Paketkasten, wodurch ein Abgeben von Retouren in der Filiale oder Packstation nicht nötig ist.
Den DHL Paketkasten kann man nur direkt bei DHL kaufen.
Es gibt ihn in unterschiedlichen Größen und Modellvarianten, wobei es auch möglich ist ein zusätzliches Fach für Briefe zu ordern.
Preislich geht es bei 99€ für das kleinste Modell los und endet bei maximal 527€.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die meisten Kunden mit dem DHL Paketkasten zufrieden sind.
Allerdings muss man in Kauf nehmen, dass mit dem Kasten nur DHL-Pakete versendet und empfangen werden können.
Hier gelangen Sie zur Seite von DHL.
Nachtrag aus Februar 2019:
Der DHL Paketkasten wurde inzwischen eingestellt.
ParcelLock von DPD/Hermes
ParcelLock ist ein eigenständiges Unternehmen, das 2016 von DPD, Hermes und GLS in Zusammenarbeit gegründet wurde, um zustellerübergreifendes Empfangen von Paketen mit einem Paketkastensystem für Privatpersonen zu ermöglichen.
GLS stieg zwar 2018 aus dem Unternehmen aus und Verkaufte seine Anteile an DPD und Hermes, unterstützt das ParcelLock-System aber weiterhin.
Für Kunden ändert sich also nichts.
Aber wie funktioniert ParcelLock überhaupt?
ParcelLock-Paketkästen gibt es von mehreren Herstellern, z.B. Burg-Wächter oder Renz.
Jeder dieser Paketkästen hat auf der Außenseite einen sichtbaren QR-Code.
Der zustellende Paketdienst scannt diesen QR-Code und erhält daraufhin eine TAN-Nummer auf sein Gerät, die er auf einem Tastenfeld am ParcelLock-Paketkasten eingibt und diesen damit öffnen kann.
Die Idee dahinter ist, dass diese Technik von möglichst vielen verschiedenen Paketdiensten verwendet werden kann.
Aktuell wird ParcelLock von DPD, Hermes und GLS unterstützt.
Jedoch berichten Eigentümer relativ häufig von Problemen, da das Zustellerpersonal scheinbar nicht ausreichend geschult ist und die Paketkästen nicht verwendet.
Ein weiteres Problem ist, dass DHL als größter deutscher Paketzusteller ParcelLock nicht unterstützt – vermutlich um ihren eigenen DHL Paketkasten besser verkaufen zu können.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ParcelLock auf jeden Fall eine gute Idee ist, die momentan aber noch mit fehlender DHL-Unterstützung und Problemen mit den Zustellern zu kämpfen hat.
Möglicherweise wird sich das in Zukunft noch ändern.
Fazit
Im Augenblick scheint es von den Zustelldiensten noch keine allumfassende Lösung für Privatkunden zu geben.
Aus diesem Grund empfehle ich weiterhin mechanisch funktionierende, universell einsetzbare Paketkästen.
Suchst du gezielt nach einem Paketkasten? Hier geht’s zum Expertenfilter!
Kommentare
H-S-G 30/04/2020 um 19:51
Meine Erfahrungen zur Parcellock- Paketbox:
Es wurde vor dem Kauf suggeriert, dass DPD,Hermes und GLS in diese Box problemlos einlegen können.
Nun, das gilt nur für GLS , jedenfalls in meiner Region. Mit Hermes habe ich seit 2 Jahren nur Schererei. Erst jetzt habe ich es selbst geklärt. Und dem Hermes-Zusteller ein paarmal erklärt, wie es geht. Seit dem klappt es nun einigermaßen, ssolange kein anderer Fahrer kommt.
Bei DPD ist es noch viel schlimmer . Die Zusteller stellen sich einfach hin und sagen, sie können es nicht . Sie wollen es aber auch gar nicht erklärt haben. Dabei wäre es gerade jetzt in Corona-Zeiten wirklich sinnvoll, da es kontaktlos ist. Ich habe mich wirklich drauf verlassen, dass das alles klappt mit der Box. Deswegen habe ich auch die Ausgabe von 400 Euro nicht gescheut. Aber jetzt , ich rate den zukünftigen Kunden ab ! Kauft Euch lieber eine Box, die Ihr ohne Internetanbindung nehmen könnt ! Das hier war jedenfalls ein Fehlkauf !!
P.S. Mit DHL klappt es besser als mit den zugehörigen Anbietern !!
samsdererste 03/05/2020 um 16:28
Danke für deinen Erfahrungsbericht!
Schade, dass das System so schlecht funktioniert, obwohl es genau damit beworben wird…
Aber wie du schon selbst sagst, halte auch ich die Paketkästen und Paketboxen ohne die „smarten“ Features für zuverlässiger.
Eigentlich schade, aber eine einfache Einwurfklappe ohne jegliche Zusatzfeatures versteht eben (fast) jeder.
R.Domke 10/06/2020 um 10:41
bei DHL klappt es besser….das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen…die Sendungen werden generell bei Nachbarn abgegeben!!
Delphy 19/08/2021 um 13:38
Danke für deinen Erfahrungsbericht….
Leider wir haben das gleiche Problem…. Wir haben schon bei Hermes zwei Vollmachte eingereicht und trotzdem muss ich die Pakete persönlich abholen und noch unterschreiben…
DHL schickt die Pakete in die Filiale, die Fahrer kommen überhaupt nicht klar mit dem Paketkasten…
Also viel Geld umsonst investiert…. Ich werde nicht weiterempfehlen…